Theaterstück "Judas"

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Und doch ist es ein Fakt. Wir sehen ihn und er sieht uns. Das glauben Sie nicht? Gut!

Um Zweifel geht es. Zweifel ist der Antrieb zum Handeln, denn ihn will man loswerden. Und dafür muss man etwas tun. Auch Judas zweifelt, an
allem: Seinem Leben, seiner Liebe, seiner Tat. Aber es geht ihm nicht um Rechtfertigung. Er will heraustreten aus dem Verrat, der seine Person ausgelöscht hat. Indem er uns zum Zweifeln bringt, zweifeln wir auch an seinem Verrat? Wir begegnen einem Judas, der in seinem Zweifeln durch und durch Mensch ist. Aber Achtung: Wenn wir Judas als unseresgleichen begreifen, müssen wir uns auch dem Verräter in uns stellen.

"Ich denke, es gibt bei uns eine einseitige Richtung des Blicks auf die Helden, auf das, was wir als größer und höher und besser erachten, als wir es selbst sind. Wir lieben es, zu verehren, so wie wir es lieben, verehrt zu werden. Aber in beiden Fällen gibt man seine Macht an jemand anderen ab. Judas wird von Menschen verhähnt damit sie ihre eigenen Seelen reinwaschen."

Lot Vekemans

 

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