Das Nordportal
Das Hauptportal unserer Kirche ist nicht das südliche, der Straße am nächsten gelegene, sondern das Nordportal. Das hat einen ganz bestimmten Grund, der vor allem dann begriffen wird, wenn die Gemeinde zur Osternachtfeier in die Kirche einzieht. An den Flügeln des Portals ist sinnbildlich die Befreiung der Kinder Israels aus Ägypten und die Rettung beim Durchzug durch das Rote Meer dargestellt, eine der größten Taten Gottes an seinem Volk.
Der Bildhauer Hubert Elsässer (Ausführung in Metall: Manfred Bergmeister, Ebersberg) zeigt die Wogen des Roten Meeres, von denen die Streitwagen der Ägypter, symbolisiert durch abgesprungene Räder, verschlungen werden. Ein Türgriff ist zur Wolkensäule ausgebildet, welche dem Volk richtungsweisend vorauszieht, der andere zur Feuersäule, die bei Nacht den Weg durch die Wüste zeigt. Das Auge Gottes wacht über seinem Volk („Eine Nacht des Wachens war es für den Herrn, als er sie aus Ägypten herausführte“, Exodus 12,42).
Die Gemeinde betritt – von Ausnahmen abgesehen, bei denen beide Portale geöffnet werden müssen – durch dieses Portal die Kirche zur Feier der größten Heilstat Gottes an der Menschheit: zur Feier des Todes und der Auferstehung Jesu Christi. Wer dieses Portal mit den Bildern der Befreiung durchschreitet, müsste eigentlich immer wieder begreifen und sich darüber freuen, was an ihm durch Glauben und Taufe geschehen ist: Befreiung aus einem sinnlosen zu einem sinnvollen Dasein. So stellt dieses Portal das Geheimnis unserer christlichen Existenz im biblischen Bild dar.